Discussion:
Qualität von Violinen für < CHF 500 fragwürdig?
(zu alt für eine Antwort)
Forrest Gump
2021-11-25 12:54:08 UTC
Permalink
Weil der Thread hier eine Weiterleitung ist, hier das OP:
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Hallo

Ich bin auf dieses äusserst günstige Angebot für eine Violine gestossen:
https://www.gear4music.ch/de/Holzblaser-Blechblaser-Streichinstrumente/Stentor-Messina-Violin-Full-Size-Instrument-Only/3I10?origin=product-ads&gclid=EAIaIQobChMIgrHovtWx9AIViaztCh2ouQ8AEAQYCCABEgJoyfD_BwE

Kann sowas klangmässig befriedigen?

Vielen Dank.

Grüsse
Forrest
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Forrest Gump schrieb am 24 Nov 2021
kommt darauf an, wem du was geigen möchtest?!
Mit "befriedigen" meinte ich, ob sowas auch höheren Ansprüchen
genügen könnte.
Was sind höhere Ansprüche?
Welches Genre, Jazz, Klassik?
Welche Stilrichtung? Kannst Du Komponisten nennen?
Eher Klassik. Eher für den Hausgebrauch bis Vortrag vor einem eher
unbedarften Publikum.

Mit dieser Beschreibung kann ich die Antwort wohl eh gleich selber
geben. Das verlinkte Instrument dürfte diesen Ansprüchen genügen.

Ich frage mich aber, ob eine Stradivari sich von einem sehr günstigen
Instrument wie dem verlinkten wirklich sooo stark unterscheidet oder ob
es sich nicht eher um einen Placeboeffekt und subjektiven Wahrnehmungen
in Richtung Esoterik handelt. Ich vermute, auch wenn ich jetzt gleich
eins auf den Deckel kriege, Zweiteres. Niemand aber wird das zugeben
wollen, weil man von den angeblichen Hütern des exquisiten Geschmacks
gleich als Kunstbanausen eingestuft wird.

Was aber, rein sachlich, unterscheidet eine Stradivari von einer
500-Franken-Geige?

Das Holz, der Lack?

Diese Frage dürfte nicht abschliessend beantwortbar sein. Wenn ich mich
recht erinnere, las ich irgendwo mal, dass man vermutet, dass das damals
benutzte Holz auf irgendeine besondere Art gewachsen ist. Und dass der
Lack auf das Schwingverhalten des Resonanzkörpers auch einen Einfluss
hat, dünkt mich nachvollziebar.

Grüsse
Forrest
--
"Das Gute an Vietnam war, dass man immer irgendwas vorhatte."
Forrest Gump
---
Beate Goebel
2021-11-25 13:50:03 UTC
Permalink
Forrest Gump schrieb am 25 Nov 2021
Post by Forrest Gump
Was aber, rein sachlich, unterscheidet eine Stradivari von einer
500-Franken-Geige?
Das Holz, der Lack?
Der Handwerker? Auch in dem Bereich gibt es Könner und Pfuscher. Und
Antonio Stradivari gehörte zu einer Gilde einer(!) Stadt, die ihr
Handwerk seit Generationen weiter gab.

Hat man historisch immer mal, dass sich durch langes Weitergeben und -
entwickeln von Handwerkskunst Spezialitäten herausbilden. Dürer!

Und dem´n Instrumenten hilft natürlich, dass sie konstant im Gebrauch
sind. Auch eine Stradivari, die Jahre lang in einem Tresor gehortet
wird, ist irgendwann keine spielbare Geige mehr.

Aber Geige ist nicht so mein Wissen. Ich bin am Klavier, - auch aus
Holz. Auch ein Klavier/Flügel muss man erst einspielen. Meist reicht
dafür nicht eine Generation.

Beate
--
"Wenn ihr diese Verschwörungslügen glaubt, dann schadet ihr auch euch
selbst und unterstützt Geschäftemacher, die unseren Planeten
ausplündern." [Michael Blume, zeit.de 23.02.21]
Burkhard Schultheis
2021-11-27 11:22:17 UTC
Permalink
Post by Beate Goebel
Forrest Gump schrieb am 25 Nov 2021
Post by Forrest Gump
Was aber, rein sachlich, unterscheidet eine Stradivari von einer
500-Franken-Geige?
Das Holz, der Lack?
Der Handwerker? Auch in dem Bereich gibt es Könner und Pfuscher. Und
Antonio Stradivari gehörte zu einer Gilde einer(!) Stadt, die ihr
Handwerk seit Generationen weiter gab.
Hat man historisch immer mal, dass sich durch langes Weitergeben und -
entwickeln von Handwerkskunst Spezialitäten herausbilden. Dürer!
Und dem´n Instrumenten hilft natürlich, dass sie konstant im Gebrauch
sind. Auch eine Stradivari, die Jahre lang in einem Tresor gehortet
wird, ist irgendwann keine spielbare Geige mehr.
Aber Geige ist nicht so mein Wissen. Ich bin am Klavier, - auch aus
Holz. Auch ein Klavier/Flügel muss man erst einspielen. Meist reicht
dafür nicht eine Generation.
Beate
Ich bin selbst Amateurgeiger und spiele meine ererbte Geige seit fast 60
Jahren. Jede Geige klingt anders, mehr oder weniger. Ich stimme öfter
mal die Geigen von Mitspielerinnen in meinem Orchester. Ich bin an meine
Geige gewöhnt und für mich klingen die anderen Geigen teilweise gar
nicht gut. Ebenso eine Leihgeige aus unserer Musikschule, die unser Sohn
hatte.

Es kann gut sein, dass ich in den nächsten Monaten mal eine Guarneri mit
meiner Geige vergleichen kann, weil ich die Mutter von Oscar Bohórquez
ganz gut kenne. Darauf bin ich sehr gespannt. Hoffentlich habe ich
danach noch Lust, auf meiner Geige zu spielen. ;-) Aber der Dirigent
unseres Orchesters (Geigenlehrer) findet meine Geige ganz gut.

Grüße
Burkhard

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