Discussion:
Englischhorn lernen???
(zu alt für eine Antwort)
Kai Schöneweiß
2005-08-19 14:14:32 UTC
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Hallo!
Ich spiele schon seit 4 Jahren Fagott und würde gerne nächstes Jahr
Englischhorn noch lernen. DA mir aber normaler Unterricht zu teuer ist,

würde ich es mir gerne selber beibringen. Habe das schon bei anderen
Instrumenten erfolgreich geschafft. Aber dafür bräuchte ich eine
Grifftabele und eine gute Schule. Wer kann mir Tipps geben???
Viele Grüße
Kai
Florian Laws
2005-08-19 14:27:37 UTC
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Post by Kai Schöneweiß
Hallo!
Ich spiele schon seit 4 Jahren Fagott und würde gerne nächstes Jahr
Englischhorn noch lernen. DA mir aber normaler Unterricht zu teuer ist,
würde ich es mir gerne selber beibringen. Habe das schon bei anderen
Instrumenten erfolgreich geschafft. Aber dafür bräuchte ich eine
Grifftabele und eine gute Schule. Wer kann mir Tipps geben???
Das Englischhorn ist ein transponierendes Instrument, wenn Du
Englischhorn-Noten spielst, erklingen sie eine Quinte tiefer.
Die solcherart fürs Englischhorn geschriebenen Noten werden genau
so gegriffen, wie die gleichen Noten auf der Oboe, Du kannst also
eine Grifftabelle für die Oboe verwenden.

Ob es Schulen fürs Englischhorn gibt, weiß ich leider nicht,
ich schätze, die meisten Englischhorn-Spieler haben zuerst Oboe
gelernt.

Grüße,

Florian
Marc F. Neininger
2005-08-21 09:10:46 UTC
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Post by Kai Schöneweiß
Hallo!
Hai Kai,
Post by Kai Schöneweiß
Ich spiele schon seit 4 Jahren Fagott und würde gerne nächstes Jahr
Englischhorn noch lernen. DA mir aber normaler Unterricht zu teuer ist,
würde ich es mir gerne selber beibringen. Habe das schon bei anderen
Instrumenten erfolgreich geschafft. Aber dafür bräuchte ich eine
Grifftabele und eine gute Schule. Wer kann mir Tipps geben???
ich spiele schon etwas laenger Fagott. Wuerde Dir allerdings von einem
anderen Doppelroehrer im Moment abraten. Florian kann Dir besser
beschreiben, _wie_ der Ansatz fuer Oboe/Englischhorn ist, aber nachdem
die Oboisten alle auf EH umsteigen, denke ich, dass es eher deren Ansatz
ist. Also ganz deutlich weniger entspannte Lippen als beim Fagott...

Nach 4 Jahren Fagott wuerde ich an Deiner Stelle eher noch was ganz
anderes anfangen oder vorantreiben, aber Du wirst Dir
hoechstwahrscheinlich den Fagottansatz verderben, wenn Du ein so
aehnliches Instrument spielst. Soll jetzt nicht ueberheblich klingen,
aber ich denke, dass man nach 4 Jahren noch nicht einen derart
gefestigten Ansatz hat, um ihn frei von oboistischen Einfluessen zu halten.

Wenn Du innerhalb der Doppelroehrer umsteigen willst, wuerde ich zu
Kontrafagott raten. DAS ist geil!
Post by Kai Schöneweiß
Viele Grüße
Kai
Doppelroehrige Gruesse

Marc
P.S.: Ich bin ja selbst gerade dran, neben Fagott noch Tuba zu
probieren/erlernen. Aber um Statistikern den Wind aus den Segeln zum
nehmen: Fagott ist und bleibt ein cooooles Instrument. Und die beiden
Abtruennigen (einer davon bin ich) sollen nur als Zeichen eines
umverbohrten Umganges mit der Musik an sich und nicht mit einem
"schlechten" Instrument gesehen werden.
Alfred Gemsa
2005-08-22 00:43:09 UTC
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Post by Kai Schöneweiß
Hallo!
Ich spiele schon seit 4 Jahren Fagott und würde gerne nächstes Jahr
Englischhorn noch lernen. DA mir aber normaler Unterricht zu teuer ist,
würde ich es mir gerne selber beibringen. Habe das schon bei anderen
Instrumenten erfolgreich geschafft. Aber dafür bräuchte ich eine
Grifftabele und eine gute Schule. Wer kann mir Tipps geben???
Hm, also, Englischhorn ist vom Fingersatz viel leichter als Fagott,
allerdings braucht's einen festeren Ansatz als Fagott, das man "mit dem
Arsch" spielen kann.

Wenn du vier Jahre Fagott spielst, sollte es kein Problem sein, dir im
Netz ein Grifftabelle für Oboe/Englischhorn zu beschaffen und (sofern du
ein Instrument hast) einfach loszulegen.

Über gute Schulen kann ich nix sagen. Ich weiß nur: Oboe ist geil, EH
ist geil und Fagott ebenso. Allerdings ist die EH-Literatur relativ
beschränkt, es spricht aber nix dagegen, mit dem EH Oboen-Literatur zu
studieren.

Wenn du damit Geld verdienen willst, wird sich das ganze auf Weihnachten
beschränken (Weihnachtsoratorium 3. und 4. Stimme), EH ist doch ein
ziemlicher Exot.

Gruß, Alfred (Oboe+EH)
Margit Suess
2005-08-22 01:12:52 UTC
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Post by Alfred Gemsa
Hm, also, Englischhorn ist vom Fingersatz viel leichter als Fagott,
allerdings braucht's einen festeren Ansatz als Fagott, das man
"mit dem Arsch" spielen kann.
Sorry, aber da kann ich wirklich nicht widerstehen:

Es begab sich wohl vor einiger Zeit, dass sich der Fagottlehrer einer
gemeinsamen Schülerin kurz im Unterricht entschuldigte und nach draußen
ging. Leider hatte er nicht bedacht, dass der Flur vor der
Unterrichtstür sehr hallig war, so dass besagte Schülerin schnell den
Grund des plötzlichen Verschwindens erkannte. Es ertönte nämlich ein
langanhaltender und lauter Furz!
Soll ich die kleine Begebenheit im Zusammenhang mit deinem obigen Satz
also eher in Richtung "er ging auf den Flur um nochmal den Fagottansatz
zu festigen" deuten?
Auf alle Fälle war es wohl mehr als eine schauspielerische Leistung
beim anschließenden Wiederkommen des Lehrers halbwegs ernst zu
bleiben...

Gruß, Margit
Alfred Gemsa
2005-08-22 08:12:06 UTC
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Post by Margit Suess
Post by Alfred Gemsa
Hm, also, Englischhorn ist vom Fingersatz viel leichter als Fagott,
allerdings braucht's einen festeren Ansatz als Fagott, das man
"mit dem Arsch" spielen kann.
Es begab sich wohl vor einiger Zeit, dass sich der Fagottlehrer einer
gemeinsamen Schülerin kurz im Unterricht entschuldigte und nach draußen
ging. Leider hatte er nicht bedacht, dass der Flur vor der
Unterrichtstür sehr hallig war, so dass besagte Schülerin schnell den
Grund des plötzlichen Verschwindens erkannte. Es ertönte nämlich ein
langanhaltender und lauter Furz!
Soll ich die kleine Begebenheit im Zusammenhang mit deinem obigen Satz
also eher in Richtung "er ging auf den Flur um nochmal den Fagottansatz
zu festigen" deuten?
Nein, so war das nicht zu verstehen, das war ein Ausspruch meines
Oboenlehres, der Oboenrohre, die ganz leicht (ohne Anstrengung)
ansprechen, dergestalt titulierte.

Wenn ich von Oboe auf Englischhorn wechsele, bin ich immer froh, weil
das Rohr hier weniger anstrengend zu spielen ist. Ich habe just for fun
mal eine Woche Fagott gespielt, da war der Ansatz noch leichter, daher
der Spruch (Friedensangebot an alle Fagottisten: Ich will damit nicht
sagen, dass Fagott leicht zu spielen ist, die Griffe sind grausam genug).

Alfred
Florian Laws
2005-08-22 08:22:28 UTC
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Post by Alfred Gemsa
Nein, so war das nicht zu verstehen, das war ein Ausspruch meines
Oboenlehres, der Oboenrohre, die ganz leicht (ohne Anstrengung)
ansprechen, dergestalt titulierte.
Wenn ich von Oboe auf Englischhorn wechsele, bin ich immer froh, weil
das Rohr hier weniger anstrengend zu spielen ist.
In der Tat. Wenn ich in einer Probe zwischen den beiden Instrumenten
wechseln muss, bin ich auch immer froh, wenn ich erst Oboe und anschliessend
Englischhorn spielen kann, umgekehrt ist nicht so gut.

Grüße,

Florian
auch Oboe+Englischhorn
Marc F. Neininger
2005-08-24 16:14:04 UTC
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Alfred Gemsa schrieb:

Hi Alfred,
Post by Alfred Gemsa
Hm, also, Englischhorn ist vom Fingersatz viel leichter als Fagott,
allerdings braucht's einen festeren Ansatz als Fagott, das man "mit dem
Arsch" spielen kann.
Der Fagottansatz ist in der Tat sehr viel "leichter". Allerdings ist es
reichlich schwierig, diese "Entspannung" über Stunden (bei einer
Stuttgarter "Hocketse" dieses waren es 8h Spielzeit auf einen Tag; bei
Probephasen auch schon mehr) zu halten. Da wären andere Körperpartien
schon ganz schön wund... ;-)
Post by Alfred Gemsa
Gruß, Alfred (Oboe+EH)
Gruss
Marc (Fagott, Kontrafagott, leidlicher Bariton und "ansatzweise" Tuba)
Alfred Gemsa
2005-08-24 18:05:31 UTC
Permalink
Post by Marc F. Neininger
Der Fagottansatz ist in der Tat sehr viel "leichter". Allerdings ist es
reichlich schwierig, diese "Entspannung" über Stunden (bei einer
Stuttgarter "Hocketse" dieses waren es 8h Spielzeit auf einen Tag; bei
Probephasen auch schon mehr) zu halten. Da wären andere Körperpartien
schon ganz schön wund... ;-)
Gruss
Marc (Fagott, Kontrafagott, leidlicher Bariton und "ansatzweise" Tuba)
Tolles Spektrum, Respekt.

Ich sitze auch ab und zu auf Probenwochenenden: Samstag 12h, Sonntag 6h.
Das am meisten strapazierte Körperteil ist der A... Fazit: Profis nehmen
ein Kissen mit! ;-)

Gruß, Alfred

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