[OT]? Aufnahmen mit Taschenrecorder zu leise

Helmut Waitzmann

2015-02-21 01:20:11 UTC

Vorbemerkung: Vielleicht ist dieses Thema bei de.rec.musik.hifi oder
de.comp.audio besser aufgehoben? Mein Vorschlag ist Crossposting und
Followup-To: de.comp.audio,de.rec.musik.hifi. Bitte je nach Richtung
der Diskussion anpassen.

Post by Gregor Szaktilla

zu Weihnachten hat mein Neffe (17) einen tragbaren Audiorecorder (T*scam
DR-07mkII) bekommen. Die Aufnahmen scheinen ihm deutlich zu leise zu
sein und nach einem sehr kurzen Test scheint das auch mir so.
Habt Ihr Tipps/Ideen, was das Problem sein könnte und wie ich dem auf
die Spur komme?

Ingrid empfahl, hier mal eine Probeaufnahme zu zeigen und den aktuellen
Stand der Ermittlungen mitzuteilen.
Nun denn: Unter http://test.szaktilla.de/DR0000_0035a.mp3 und
http://test.szaktilla.de/DR0000_0038a.mp3 gibt es etwas
für die Ohren. Zu hören sind ein paar Sekunden, die ich während einer
Zigarette auf dem Balkon gemacht habe und eine halbe Minute im
Döner-Imbiss. Wo ich gestern dachte, dass es zu leise sei, scheint es
heute zu stimmen. Zumindest bekomme ich das zu hören, was ich bei der
Aufnahme gehört habe. Vielleicht fehlte mir gestern lediglich ein paar
Stunden nächtliche Stille.
Was meint Ihr? Ist das zu laut, zu leise?

Bei einer einzelnen Aufnahme, die nicht in einem Lautstärkeverhältnis zu
anderen Aufnahmen stehen soll (im Gegensatz zu etwa einer CD mit
mehreren Sätzen einer Symphonie), ist der Aufnahmepegel genau dann zu
laut eingestellt, wenn es bei der Aufnahme Verzerrungen durch Pegel mit
mehr als 0 dB FS gegeben hat. Ideal ist also eine Einstellung, bei der
die lauteste Stelle nahe an 0 dB FS herankommt. Nur weiß man natürlich
im Allgemeinen im Voraus nicht, wie laut die lauteste Stelle der
Aufnahme sein wird, ehe man sie macht. Deshalb stellt man die
Lautstärke so ein, dass noch genügend Luft nach oben (Headroom) bleibt.

Die erste Aufnahme kommt an ihrer lautesten Stelle auf gut -15 dB FS
Pegel.

Das Handbuch des Geräts empfiehlt, den Aufnahmepegel auf um -12 dB FS
einzustellen.

Das kommt bei der ersten Aufnahme fast hin.

Die zweite Aufnahme kommt nach der Pegelspitze in den ersten 5 Sekunden
auf einen Pegel von etwa -2 dB, ist also fast schon normalisiert.

Aufnahmen in freier Wildbahn brauchen naturgemäß oft zunächst viel
Headroom, weil man von vorneherein schlecht abschätzen kann, wie hoch
der Pegel der lautesten Stelle der Aufnahme sein wird.

Deshalb würde ich da keine MP3‐ sondern PCM‐Aufnahmen machen. Wenn man
die Samples 24 statt 16 Bit tief macht, gewinnt man gegenüber
CD‐Qualität 48 dB dazu, die man für Headroom bei der Aufnahme und für
die anschließende Bearbeitung nutzen kann.

Die Rohaufnahmen würde ich zum Bearbeiten (beschneiden, Pegel
normalisieren, u. a.) auf einen Rechner übertragen.

Zum Schluss kann man die Aufnahmen normalisieren, das Replay‐Gain
angeben und die Sampletiefe auf 16 Bit reduzieren, um Platz zu
sparen.

Vielleicht hilft auch <http://de.wikipedia.org/wiki/Tonaufnahme> weiter?