Discussion:
Musikmachen und Linux
(zu alt für eine Antwort)
Holger Marzen
2017-03-12 11:37:18 UTC
Permalink
So langsam kommt das Thema hoch. Neulich hab ich was in der Keys 04/2017
gelesen
https://www.keys.de/magazin/aktuelle-ausgabe/
und am 30.03. hab ich mir einen Merker für Synmag 61
http://www.synthesizer-magazin.de/
gesetzt („Tommi Stumpff – Linux und keine Kompromisse!“).

Als Linuxer interessiert es mich halt wenig, wenn der 1165. noch
transparentere und punchigere Superkompressor für Windows rauskommt, der
mir gefühlt den nächsten Welthit garantiert – und bei dem 50% des Codes
aus Kopierschutz und Nachhausetelefonieren bestehen :)
Heiko Kürschner
2017-03-24 17:02:37 UTC
Permalink
Post by Holger Marzen
So langsam kommt das Thema hoch. Neulich hab ich was in der Keys 04/2017
gelesen ...
Als Linuxer interessiert es mich halt wenig, wenn der 1165. noch
transparentere und punchigere Superkompressor für Windows rauskommt, der
mir gefühlt den nächsten Welthit garantiert – und bei dem 50% des Codes
aus Kopierschutz und Nachhausetelefonieren bestehen :)
Ob Zeitschriften das Thema Linux und Musik aufgreifen ist mir Brust, die
Community im Netz liefert eher das Gesuchte und dabei stolpert man auch
über Neues, was man noch nicht kannte. Von daher, ...

Was ich allerdings für extrem schlecht halte, ist die Ignoranz von
Herstellern bei der Linuxunterstützung ihrer Tools. Für meinen neues
"Baby" von Nord gibt es mal wieder nur Windows- und Mac-Tools. Linux wird
nicht unterstützt. Man ist wegen seiner elektr. Instrumente bzw. weitere
Hardware gezwungen, eine VM mit Windows draufziehen (nein, das Wine-Zeug
kommt mir nicht auf den Rechner). Das erregt mich jedesmal. Ist ja nicht
wie beim Kauf eines Druckers, wo ich mit einer Auswahleinscränkung leben
kann. Bei elektr. Musikinstrumenten kauf ich nicht nach
Linuxunterstützung, sondern weil mich das Teil anspricht.
Das interessiert mich als Linuxer.

Grüße
Kürsche
Holger Marzen
2017-03-24 21:14:46 UTC
Permalink
Post by Heiko Kürschner
Post by Holger Marzen
So langsam kommt das Thema hoch. Neulich hab ich was in der Keys 04/2017
gelesen ...
Als Linuxer interessiert es mich halt wenig, wenn der 1165. noch
transparentere und punchigere Superkompressor für Windows rauskommt, der
mir gefühlt den nächsten Welthit garantiert – und bei dem 50% des Codes
aus Kopierschutz und Nachhausetelefonieren bestehen :)
Ob Zeitschriften das Thema Linux und Musik aufgreifen ist mir Brust, die
Community im Netz liefert eher das Gesuchte und dabei stolpert man auch
über Neues, was man noch nicht kannte. Von daher, ...
Was ich allerdings für extrem schlecht halte, ist die Ignoranz von
Herstellern bei der Linuxunterstützung ihrer Tools. Für meinen neues
"Baby" von Nord gibt es mal wieder nur Windows- und Mac-Tools. Linux wird
nicht unterstützt. Man ist wegen seiner elektr. Instrumente bzw. weitere
Hardware gezwungen, eine VM mit Windows draufziehen (nein, das Wine-Zeug
kommt mir nicht auf den Rechner). Das erregt mich jedesmal. Ist ja nicht
wie beim Kauf eines Druckers, wo ich mit einer Auswahleinscränkung leben
kann. Bei elektr. Musikinstrumenten kauf ich nicht nach
Linuxunterstützung, sondern weil mich das Teil anspricht.
Das interessiert mich als Linuxer.
Es ist aber nicht so homogen wie in der Windows- und Mac-Welt. Da geht
es den Nutzern nur darum, dass die Sache funktioniert. Sie sind
weitestgehend pragmatisch und schlucken nach Hause telefonierende
Programme, Dongles, Zwangskonten und Lizenzserver.

Die Linux-Nutzerwelt ist durchwachsen. Da gibt es sicherlich auch den
oben genannten Typ Nutzer. Aber es gibt auch eine Menge Leute, die schon
abwinken, wenn ein Tool nicht im Quelltext vorliegt. Die sagen einfach,
sie brauchen kein zweites Windows- oder Mac-Umfeld. Ich bin z.B. so
einer.

Und dann ist bei den Herstellern schluss mit lustig. Hosen runterlassen
und auf die Gängelung des Nutzers und das Abgreifen seiner Daten zu
verzichten sind sie nicht gewohnt.

Natürlich gibt es einen Mittelweg. Technische Spezifikationen
veröffentlichen und die Community machen lassen oder gar unterstützen.
Das muss man wollen, und man muss glauben, dass man etwas dabei gewinnen
kann. Wenn nicht, raten die unternehmenseigenen Juristen und BWLer ab.

Nehmen wir Focusrite. Deren USB-Interfaces sind class compliant und
laufen unter Linux ohne Anstrengung von Focusrite. Trotzdem gehen sie
nicht den Schritt und erwähnen dies.
Heiko Kürschner
2017-03-25 03:21:34 UTC
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Post by Holger Marzen
Aber es gibt auch eine Menge Leute, die schon
abwinken, wenn ein Tool nicht im Quelltext vorliegt. Die sagen einfach,
sie brauchen kein zweites Windows- oder Mac-Umfeld. Ich bin z.B. so
einer.
Das ist ja auch richtig so. Seit ca. 2000 nutze ich auschließlich Linux
privat. Und es hat mir an nichts gefehlt, im Gegenteil, durch Linux hatte
ich einen erheblichen Mehrwert. Aber dann habe ich vor ein paar Jahren
angefangen Musik zu machen und jetzt etwas intensiver. Bei meinen
bisherigen Geräten ging bischen was über Midi oder es gab ein Progrämmchen
von der Community. Meine Ansprüche waren da auch noch weit tiefer und ich
konnte auf den Komfort verzichten. Meine neues Instrument (Nord Electro5)
ist genau das was ich brauche, aber um es so zu nutzen, wie ich es
brauche, brauche ich die Software zum Gerät.
Und da liegt der Knackpunkt. Ich laß vieles weg, was mir nicht paßt, aber
irgendwann brauche ich was fürs Herz, wenns auch Kopfschmerzen macht (bei
mir Gallensaft).
Post by Holger Marzen
Und dann ist bei den Herstellern schluss mit lustig. Hosen runterlassen
und auf die Gängelung des Nutzers und das Abgreifen seiner Daten zu
verzichten sind sie nicht gewohnt.
Es wäre an der Zeit.
Post by Holger Marzen
Nehmen wir Focusrite. Deren USB-Interfaces sind class compliant und
laufen unter Linux ohne Anstrengung von Focusrite. Trotzdem gehen sie
nicht den Schritt und erwähnen dies.
Tja, was soll man sagen. Denen ihre Sichtweise entspricht dem
Abstrahlwinkel einer Box.

Grüße
Kürsche
Jörg "Yadgar" Bleimann
2017-04-20 23:05:53 UTC
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Hi(gh)!
Post by Holger Marzen
Nehmen wir Focusrite. Deren USB-Interfaces sind class compliant und
laufen unter Linux ohne Anstrengung von Focusrite. Trotzdem gehen sie
nicht den Schritt und erwähnen dies.
Das ist interessant! Gut zu wissen... und brauchbare bis richtig gute
MIDI-Software bzw. Software-Synthesizer gibt es mittlerweile auch für Linux!

Dann brauche ich mich ja gar nicht unbedingt in Cubase reinzuackern, um
den Soundtrack für mein geplantes (Rohmaterial ist schon im Kasten)
Video zur Dortmunder H-Bahn aufzunehmen...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Holger Marzen
2017-04-21 04:13:22 UTC
Permalink
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Hi(gh)!
Post by Holger Marzen
Nehmen wir Focusrite. Deren USB-Interfaces sind class compliant und
laufen unter Linux ohne Anstrengung von Focusrite. Trotzdem gehen sie
nicht den Schritt und erwähnen dies.
Das ist interessant! Gut zu wissen... und brauchbare bis richtig gute
MIDI-Software bzw. Software-Synthesizer gibt es mittlerweile auch für Linux!
Dann brauche ich mich ja gar nicht unbedingt in Cubase reinzuackern, um
den Soundtrack für mein geplantes (Rohmaterial ist schon im Kasten)
Video zur Dortmunder H-Bahn aufzunehmen...
Nein. Von kommerzieller Software (Bitwig, Reaper) bis zu Open Source
Tools steht Dir vieles offen.
Başar Alabay
2017-04-21 05:09:00 UTC
Permalink
Post by Holger Marzen
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Hi(gh)!
Post by Holger Marzen
Nehmen wir Focusrite. Deren USB-Interfaces sind class compliant und
laufen unter Linux ohne Anstrengung von Focusrite. Trotzdem gehen sie
nicht den Schritt und erwähnen dies.
Das ist interessant! Gut zu wissen... und brauchbare bis richtig gute
MIDI-Software bzw. Software-Synthesizer gibt es mittlerweile auch für Linux!
Dann brauche ich mich ja gar nicht unbedingt in Cubase reinzuackern, um
den Soundtrack für mein geplantes (Rohmaterial ist schon im Kasten)
Video zur Dortmunder H-Bahn aufzunehmen...
Nein. Von kommerzieller Software (Bitwig, Reaper) bis zu Open Source
Tools steht Dir vieles offen.
Ach, wenn es das Thema bis hier in die NG geschafft hat …

Aber eine Linux- oder BSD-Software, welche Logics freie
Transienten-Quantisierung kann, die gibt es wohl nicht?! Gemeint ist,
daß man die Rhythmik einer Audioaufnahme nondestruktiv ändern kann,
indem man die Transienten im Waveeditor verschiebt. Das wird unter der
Haube mit zeitlichem Strecken und Stauchen plus Transponieren
gewährleistet.

B. Alabay
--
http://www.thetrial.de/
ケディエ・ばく・ハヤテ・あんら
Holger Marzen
2017-04-21 05:20:25 UTC
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Post by Başar Alabay
Post by Holger Marzen
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Hi(gh)!
Post by Holger Marzen
Nehmen wir Focusrite. Deren USB-Interfaces sind class compliant und
laufen unter Linux ohne Anstrengung von Focusrite. Trotzdem gehen sie
nicht den Schritt und erwähnen dies.
Das ist interessant! Gut zu wissen... und brauchbare bis richtig gute
MIDI-Software bzw. Software-Synthesizer gibt es mittlerweile auch für Linux!
Dann brauche ich mich ja gar nicht unbedingt in Cubase reinzuackern, um
den Soundtrack für mein geplantes (Rohmaterial ist schon im Kasten)
Video zur Dortmunder H-Bahn aufzunehmen...
Nein. Von kommerzieller Software (Bitwig, Reaper) bis zu Open Source
Tools steht Dir vieles offen.
Ach, wenn es das Thema bis hier in die NG geschafft hat …
Aber eine Linux- oder BSD-Software, welche Logics freie
Transienten-Quantisierung kann, die gibt es wohl nicht?! Gemeint ist,
daß man die Rhythmik einer Audioaufnahme nondestruktiv ändern kann,
indem man die Transienten im Waveeditor verschiebt. Das wird unter der
Haube mit zeitlichem Strecken und Stauchen plus Transponieren
gewährleistet.
Mit Open Source vermutlich nicht. Reaper und Bitwig Studio gibt es auch
für Linux, daher müsste man bei deren Features schauen.

Hier ist was mit Reaper und quantisieren:


Hier was mit Bitwig:
https://www.kvraudio.com/forum/viewtopic.php?p=6268086
http://bitwigtutorials.net/tutorials/general-bitwig-studio-tutor/groove-shuffle-and-quantize.html

Aber ich weiß nicht, ob das genau das ist, was Başar meint.

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