Discussion:
Stimmung von Musikinstrumenten
(zu alt für eine Antwort)
Max
2017-01-08 14:46:43 UTC
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Hallo Musikfreunde,

warum ist eine Trompete in b gestimmt und ein Althorn in es?
Oder anders: warum ertönt kein c, wenn sie ein c spielen?

Vielen Dank
Max
Walter Schmid
2017-01-08 16:04:13 UTC
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Post by Max
Hallo Musikfreunde,
warum ist eine Trompete in b gestimmt und ein Althorn in es?
Oder anders: warum ertönt kein c, wenn sie ein c spielen?
Vielen Dank
Max
EInige Blasinstrumente sind sehr schwierig zu spielen, wenn es
viele Vorzeichen hat. Wenn man auf einer es-Trompete As-dur
spielen will, braucht man nur ein b, denn die ersten 3 b macht
sie sozusagen von selbst. Ein Trompeter muss deshalb mehrere
Instrumente beherrschen, die er je nach Tonart der zu spielenden
Werke einsetzt.


Gruss

Walter, der auf dem Klavier problemlos mit 7 bs spielt.
Wolfgang Schreiber
2017-01-09 20:21:46 UTC
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Post by Walter Schmid
Walter, der auf dem Klavier problemlos mit 7 bs spielt.
klar, irgendwann sind's halt nur noch schwarze Tasten. :-)

VG
Wolfgang (Cello, da wird's ab 5 b aufwärts wieder einfacher)
Heiko Kürschner
2017-01-13 12:52:07 UTC
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Post by Wolfgang Schreiber
Post by Walter Schmid
Walter, der auf dem Klavier problemlos mit 7 bs spielt.
klar, irgendwann sind's halt nur noch schwarze Tasten. :-)
Das schaffste aber nur bei einer Pentatonik. ;-)

Grüße
Kürsche

Helmut Waitzmann
2017-01-09 05:49:31 UTC
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Post by Max
warum ist eine Trompete in b gestimmt und ein Althorn in es?
Oder anders: warum ertönt kein c, wenn sie ein c spielen?
Bis Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Blechblasinstrumente noch
keine Klappen oder Ventile. Außer den Posaunen, die einen
Spielzug hatten, konnte man deshalb während des Spiels die
Rohrlänge nicht verstellen: Sie waren Naturtoninstrumente
(<https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtrompete> und
<https://de.wikipedia.org/wiki/Trompete#Geschichte>).

Das bedeutete, dass man darauf nur die Töne der Naturtonreihe
(Beispiel: Naturtonreihe einer Naturtrompete in C:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtonreihe#Musizierpraxis>)
spielen konnte. Es musste also die Tonart des Musikstücks zur
Trompete passen (oder umgekehrt). Dazu wurden Trompeten gebaut,
bei denen man das Rohr durch verschiedene Zusatzstücke verlängern
konnte. Auf diese Weise war es möglich, die Trompete an
verschiedene Tonarten anzupassen.

Auch wenn man aus einer C‐Trompete durch Ansetzen einer
Verlängerung zu einer B1‐Trompete machen konnte, behielt man die
Notation der Einfachheit halber bei: Die Trompete klang, je
nachdem, ob, und welche Verlängerungen verwendet wurden,
verschieden hoch. Trotzdem nannte man den tiefsten darauf
spielbaren Ton immer C. Und so kam es, dass in den Noten für die
B1‐Trompete ein C notiert wird, auch wenn wegen der Verlängerung
kein C sondern ein B1 erklingt.

Als die Ventile erfunden worden waren, fiel die Beschränkung auf
bestimmte Tonarten weg: Mit einer Ventiltrompete kann in allen
Tonarten gespielt werden. Trotzdem behielt man die Notation, dass
der tiefste spielbare Natur‐Ton (d.h. ohne Ventilbetätigung) »C«
genannt wird, bei, auch wenn es sich um eine Trompete mit anderer
Natur‐Rohrlänge (z.B. B statt C) handelte.
Helmut Waitzmann
2017-01-09 06:18:54 UTC
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Post by Max
warum ist eine Trompete in b gestimmt und ein Althorn in es?
Oder anders: warum ertönt kein c, wenn sie ein c spielen?
Bis Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Blechblasinstrumente noch
keine Klappen oder Ventile. Außer den Posaunen, die einen
Spielzug hatten, konnte man deshalb während des Spiels die
Rohrlänge nicht verstellen: Sie waren Naturtoninstrumente
(<https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtrompete> und
<https://de.wikipedia.org/wiki/Trompete#Geschichte>).

Das bedeutete, dass man darauf nur die Töne der Naturtonreihe
(Beispiel: Naturtonreihe einer Naturtrompete in C:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtonreihe#Musizierpraxis>)
spielen konnte. Es musste also die Tonart des Musikstücks zur
Trompete passen (oder umgekehrt). Dazu wurden Trompeten gebaut,
bei denen man das Rohr durch verschiedene Zusatzstücke verlängern
konnte. Auf diese Weise war es möglich, die Trompete an
verschiedene Tonarten anzupassen.

Auch wenn man aus einer C‐Trompete durch Ansetzen einer
Verlängerung zu einer B1‐Trompete machen konnte, behielt man die
Notation der Einfachheit halber bei: Die Trompete klang, je
nachdem, ob, und welche Verlängerungen verwendet wurden,
verschieden hoch. Trotzdem nannte man den tiefsten darauf
spielbaren Ton immer C. Und so kam es, dass in den Noten für die
B1‐Trompete ein C notiert wird, auch wenn wegen der Verlängerung
kein C sondern ein B1 erklingt.

Als die Trompetenventile erfunden worden waren, fiel die
Beschränkung auf bestimmte Tonarten weg: Mit einer Ventiltrompete
kann in allen Tonarten gespielt werden. Trotzdem behielt man die
Notation, dass der tiefste spielbare Natur‐Ton (d.h. ohne
Ventilbetätigung) »C« genannt wird, bei, auch wenn es sich um eine
Trompete mit anderer Natur‐Rohrlänge (z.B. B statt C) handelte.
Das erlaubt es dem Spieler (wie früher bei den Naturtrompeten),
Trompeten in verschiedenen Stimmungen zu spielen und dabei
trotzdem immer dieselbe Zuordnung zwischen notiertem Ton und zu
betätigenden Ventilen beizubehalten. (Die Verwendung verschieden
gestimmter Ventiltrompeten ist im Wesentlichen eine Frage der
Klangfarbe. Die Tonartenbeschränkung fällt wegen der Ventile
weg.) Umgekehrt hat das zur Folge, dass die Noten für die
Trompete passend zur Länger der Trompete transponiert vorliegen
müssen. Ich meine aber schon Berichte gehört zu haben, dass
heutzutage die angehenden B‐Trompeter sowohl im Spiel in der
althergebrachten Notation (»Trompete in B«) als auch in der
klingenden, also nicht‐transponierenden Notation (»Trompete in C«)
unterrichtet werden.

Siehe auch
<https://de.wikipedia.org/wiki/Transponierendes_Instrument#top>
Juergen Ilse
2017-01-09 13:52:34 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Max
warum ist eine Trompete in b gestimmt und ein Althorn in es?
Weil sie fuer einen unterschiedlichen TOnufang gebaut wurden. Ein hoeher
gestimmtes Instrument ermoeglicht es, hoehere Toene zu spielen, aber darauf
kann man weniger weit in die die tiefen Lagen spielen ...
Post by Max
Oder anders: warum ertönt kein c, wenn sie ein c spielen?
Weil es bei den Instrumenten in Orchestern ueblich ist, sie "transponierend"
zu notieren. Eine B-Trompete ist gegenueber einer C-Trompete um einen Ton
tiefer gestimmt. Damit nun der Trompeter nicht fuer jede Stimmung seines
Instruments die Griffe "umlernen" muss, notiert man die stimme fuer die
B-Trompete einen Ton hoeher als sie im Endeffekt klingen soll, damit der
Trompeter alle Toene so greifen kann, als wuerde er sie auf einer C-Trompete
spielen (der Ton tiefer, den das Instrument aufgrund seiner tieferen Simmung
klingt, wird dadurch ausgeglichen, dass man die Noten fuer das Instrument
einen Ton hoeher notiert als es letztlich klingen soll´). Dadurch greift
der Trompeter bei einem c in den Noten immer gleich (alle Ventile frei),
egal wie seine Trompete gestimmt ist.
Allerdings wurden diese Ueberlegungen beim Orchester auch nur maessig gut
durchdacht, denn diese "transponierende Schreibweise" wird nur bei Instru-
menten verwendet, die im Violin-Schluessel notiert werden, die im Bass-
schluessel notierten Instrumente werden immer "klingend" geschrieben, und
selbst bei der Regel "was im Violin-Schluessel notiert wird, wird transpo-
nierend geschrieben" gibt es wieder Ausnahmen, so werden z.B. Blockfloeten
im Violinschluessel, aber immer klingend notiert ...
Bei Posaunenchoeren ist hingegen immer die "klingende Schreibweise" ueblich,
also wenn dort fuer die Trompete in B ein c notiert ist, greift der Blaeser
1/3 (erstes und drittes Ventil gedrueckt) und es erklingt auch ein c ...

Tschuess,
Juergen Ilse (***@usenet-verwaltung.de)
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