Post by Maxwarum ist eine Trompete in b gestimmt und ein Althorn in es?
Oder anders: warum ertönt kein c, wenn sie ein c spielen?
Bis Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Blechblasinstrumente noch
keine Klappen oder Ventile. Außer den Posaunen, die einen
Spielzug hatten, konnte man deshalb während des Spiels die
Rohrlänge nicht verstellen: Sie waren Naturtoninstrumente
(<https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtrompete> und
<https://de.wikipedia.org/wiki/Trompete#Geschichte>).
Das bedeutete, dass man darauf nur die Töne der Naturtonreihe
(Beispiel: Naturtonreihe einer Naturtrompete in C:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Naturtonreihe#Musizierpraxis>)
spielen konnte. Es musste also die Tonart des Musikstücks zur
Trompete passen (oder umgekehrt). Dazu wurden Trompeten gebaut,
bei denen man das Rohr durch verschiedene Zusatzstücke verlängern
konnte. Auf diese Weise war es möglich, die Trompete an
verschiedene Tonarten anzupassen.
Auch wenn man aus einer C‐Trompete durch Ansetzen einer
Verlängerung zu einer B1‐Trompete machen konnte, behielt man die
Notation der Einfachheit halber bei: Die Trompete klang, je
nachdem, ob, und welche Verlängerungen verwendet wurden,
verschieden hoch. Trotzdem nannte man den tiefsten darauf
spielbaren Ton immer C. Und so kam es, dass in den Noten für die
B1‐Trompete ein C notiert wird, auch wenn wegen der Verlängerung
kein C sondern ein B1 erklingt.
Als die Trompetenventile erfunden worden waren, fiel die
Beschränkung auf bestimmte Tonarten weg: Mit einer Ventiltrompete
kann in allen Tonarten gespielt werden. Trotzdem behielt man die
Notation, dass der tiefste spielbare Natur‐Ton (d.h. ohne
Ventilbetätigung) »C« genannt wird, bei, auch wenn es sich um eine
Trompete mit anderer Natur‐Rohrlänge (z.B. B statt C) handelte.
Das erlaubt es dem Spieler (wie früher bei den Naturtrompeten),
Trompeten in verschiedenen Stimmungen zu spielen und dabei
trotzdem immer dieselbe Zuordnung zwischen notiertem Ton und zu
betätigenden Ventilen beizubehalten. (Die Verwendung verschieden
gestimmter Ventiltrompeten ist im Wesentlichen eine Frage der
Klangfarbe. Die Tonartenbeschränkung fällt wegen der Ventile
weg.) Umgekehrt hat das zur Folge, dass die Noten für die
Trompete passend zur Länger der Trompete transponiert vorliegen
müssen. Ich meine aber schon Berichte gehört zu haben, dass
heutzutage die angehenden B‐Trompeter sowohl im Spiel in der
althergebrachten Notation (»Trompete in B«) als auch in der
klingenden, also nicht‐transponierenden Notation (»Trompete in C«)
unterrichtet werden.
Siehe auch
<https://de.wikipedia.org/wiki/Transponierendes_Instrument#top>