Discussion:
Mundharmonika
(zu alt für eine Antwort)
Kurt
2017-12-26 09:48:48 UTC
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Hallo Musikusse,

wenn man das Spielen einer Mundharmonika erlernen möchte, beginnt man
mit einer chromatischen oder mit einer diatonischen Harmonika?
Wie begründet man die Wahl?
Ich danke für Eure Hinweise.
Kurt
Heiko Kürschner
2017-12-26 13:20:21 UTC
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Post by Kurt
wenn man das Spielen einer Mundharmonika erlernen möchte, beginnt man
mit einer chromatischen oder mit einer diatonischen Harmonika?
Wie begründet man die Wahl?
Vorweg sei ersteinmal gesagt, ich spiele keine Mundharmonika, aber ich
denke, ich kann ein paar allgemeine Dinge benennen, die man in der
Entscheidung einfließen lassen sollte.

Welche Musik will man machen und wie soll die Mundi da eingesetzt werden?

Diatonisch:
Auf einer diatonischischen Mundi hast Du nur das Tonmaterial der
entsprechenden Tonart. Das hat den Vorteil, das sie etwas kleiner ist,
evtl. dadurch etwas billiger und Fehltöne sind fast unmöglich. Denn sie
enthält nur leitereigene Töne (bei der Bluesharp weiß ich allerdings
nicht, ob sie die Blue Note enthält), was allerdings das einbinden
leiterfremder Töne nicht zuläßt (deswegen welcher Musik).
Das bedeutet aber auch, das Du Dir nach und nach mehrere Mundis zulegen
werden mußt, denn eine diatonisch C-Mundi paßt imho nur zu C-Dur, D-
Dorisch, E-Phrygisch, F-Lydisch, G-Myxolydisch, A-Moll und für harte
Leute H-Lokrisch.
Die Diatonische wird meist bei Popmusik, Rock und natürlich vor allem im
Blues eingesetzt.

Chromatisch:
Bein einer chromatischen Mundi hast Du das volle (westliche) Tonmaterial
zur Verfügung, also pro Oktave 12 Töne (diatonisch 7). Damit kannst Du
mit einer Mundi in allen Tonarten spielen, allerdings erfordert das
entsprechendes Wissen über Tonleitern und die Gefahr falsche Töne zu
spielen ist natürlich gegeben. Du kannst im Prinzip ein Mundi für alle
Tonarten einsetzen, was sie größer macht und sicherlich auch teurer und
ich denke auch (zumindest anfangs) schwerer zu spielen (im Gegensatz zur
diatonischen kann man da nicht ohne weiteres von X nach Z durch'sliden').
Die chromatische wird bei Popmusik, Klassik und Jazz eingesetzt.

Und je nach gewollter Musikrichtung sollte es dann vielleicht eine
Tremolo-, Bass-, Oktavmundharmoinka sein.

Schau einfach hier mal rein, was es so gibt:
http://harmonicarocks.com/mundharmonika-arten

Grüße
Kürsche
Heiko Kürschner
2017-12-26 13:28:41 UTC
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Post by Kurt
wenn man das Spielen einer Mundharmonika erlernen möchte, beginnt man
mit einer chromatischen oder mit einer diatonischen Harmonika?
Wie begründet man die Wahl?
Vorweg sei ersteinmal gesagt, ich spiele keine Mundharmonika, aber ich
denke, ich kann ein paar allgemeine Dinge benennen, die man in der
Entscheidung einfließen lassen sollte.

Welche Musik will man machen und wie soll die Mundi da eingesetzt werden?

Diatonisch:
Auf einer diatonischischen Mundi hast Du nur das Tonmaterial der
entsprechenden Tonart. Das hat den Vorteil, das sie etwas kleiner ist,
evtl. dadurch etwas billiger und Fehltöne sind fast unmöglich. Denn sie
enthält nur leitereigene Töne (bei der Bluesharp weiß ich allerdings
nicht, ob sie die Blue Note enthält), was allerdings das einbinden
leiterfremder Töne nicht zuläßt (deswegen welcher Musik).
Das bedeutet aber auch, das Du Dir nach und nach mehrere Mundis zulegen
werden mußt, denn eine diatonisch C-Mundi paßt imho nur zu C-Dur, D-
Dorisch, E-Phrygisch, F-Lydisch, G-Myxolydisch, A-Moll und für harte Leute
H-Lokrisch.
Die Diatonische wird meist bei Popmusik, Rock und natürlich vor allem im
Blues eingesetzt.

Chromatisch:
Bein einer chromatischen Mundi hast Du das volle (westliche) Tonmaterial
zur Verfügung, also pro Oktave 12 Töne (diatonisch 7). Damit kannst Du mit
einer Mundi in allen Tonarten spielen, allerdings erfordert das
entsprechendes Wissen über Tonleitern und die Gefahr falsche Töne zu
spielen ist natürlich gegeben. Du kannst im Prinzip ein Mundi für alle
Tonarten einsetzen, was sie größer macht und sicherlich auch teurer und
ich denke auch (zumindest anfangs) schwerer zu spielen (im Gegensatz zur
diatonischen kann man da nicht ohne weiteres von X nach Z durch'sliden').
Die chromatische wird bei Popmusik, Klassik und Jazz eingesetzt.

Und je nach gewollter Musikrichtung sollte es dann vielleicht eine
Tremolo-, Bass-, Oktavmundharmoinka sein.

Schau einfach hier mal rein, was es so gibt:

für Anfänger:
http://harmonicarocks.com/mundharmonika-fuer-anfaenger
Mundharmonika­ Arten:
http://harmonicarocks.com/mundharmonika-arten

Grüße Kürsche
Stefan Gruber
2017-12-26 21:07:09 UTC
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Post by Heiko Kürschner
(bei der Bluesharp weiß ich allerdings
nicht, ob sie die Blue Note enthält), was allerdings das einbinden
leiterfremder Töne nicht zuläßt (deswegen welcher Musik).
Auf einer Bluesharp spielt man stilgerecht immer auf der Dominante, z.B.
nimmt man die C-Harp für ein Stück in G. Da liegen die blue notes bzw.
die Töne, die man bluesig anschrägen kann, günstig.

Ich spiele auch nicht wirklich dieses Instrument...

Stefan
Heiko Kürschner
2017-12-28 14:18:20 UTC
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Auf einer Bluesharp spielt man stilgerecht immer auf der Dominante, ...
Da liegen die blue notes bzw.
die Töne, die man bluesig anschrägen kann, günstig.
Aha. Danke.

Grüße
Kürsche

Kurt
2017-12-27 06:30:41 UTC
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Post by Heiko Kürschner
Welche Musik will man machen und wie soll die Mundi da eingesetzt werden?
Vielen Dank, Heiko, für Deine so ausführliche Antwort.
Ich habe ausreichend Notenmaterial zu Kunst- und Volks-
liedern und möchte eigentlich auch in diesem Umfeld bleiben.
Da muß es schon eine Chromatische sein.
Gleich werde ich mich 'mal bei booklooker nach einer
Schule umsehen um 'letzte Klarheiten' zu beseitigen.
Nochmals mein Dank und schönen Gruß
Kurt
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