Discussion:
[Sax] Bissplatten
(zu alt für eine Antwort)
Suzanne Dupont
2005-05-05 12:50:38 UTC
Permalink
Anscheinend gibt es nur Bissplatten aus Gummi, in der Regel selbstklebend.
Ich habe zumindest keine anderen finden können.

Ich habe sehr scharfe Zähne und beiße sie in wenigen Tagen durch. Erste
Versuche, Plastik auf dem Mundstück zu kleben waren nicht erfolgreich.

Ein Stück Plexiglas (1x1 cm) kurz mit der Pinzette in den Toaster gehalten
kann auf das Mundstück gedrückt werden und nimmt so die passende Krümmung
an, kann nachher mit einem Tropfen Silikone geklebt werden und über Nacht
trocknen, dann sitzt es fest und es dauert Wochen, bis es durchgenagt ist.
Durchgenagt wird es aber.

Wie ich von Freunden und Bekannten höre ist eins der besten Werkstoffe, das
je hergestellt wurde, Makrolon. Die thermoplastischen Eigenschaften sind
aber nicht so günstig wie Akrylat oder Carbonat.

In meiner Entwicklungsarbeit bin ich (sind wir, heißt es) auf dem folgenden
Stand (Suzanne's Rezept wie man Bissplatten macht):

1. Eine alte CD so lange mit Sandpapier schleifen bis die farbige Seite weg
ist. Diese Seite ist jetzt matt geworden.

2. Eine Bissplatte aus Gummi darauflegen, mit einem Bleistift drumherum
zeichnen. Bissplatte versetzen, wiederholen, ergibt 10-15 Konturen.

3. Mit Laubsäge alle aussägen, mit Sandpapier die Kante glatt machen.

4. Backofen auf 165 Grad Umluft setzen, einen sauberen Teller hinein, alle
Bissplatten darauf legen. Unter 150 Grad werden sie nicht weich. Über 170
Grad entstehen Blasen im Material.

5. Die schwarze Lederhandschuhe anziehen, die ich im Winter beim Autofahren
benutze. Eine aufgeweichte Bissplatte mit einer Pinzette ergreifen und mit
der linken Hand gekonnt - und blitzschnell! - zwischen linkem Daumen und
Zeige-Mittelfingern quer verbiegen, so dass eine Querwölbung entsteht. Sehr
sehr schnell diese Platte auf das Mundstück drücken zu ein bisschen
endgültige Verformung. Sofort wird sie steif. Meistens wird sie nicht gut,
dann kommt sie wieder in den Ofen. Einige gehen aber, und irgendwann, nach
Versuchen genug hat man sie alle fertig. Das ergibt Bissplatten genug für
ein ganzes Jahr.

6. Einen Tropfen "Praktisch Fugendichtung Silikon" aus der Tube auf das
Mundstück tun. Bissplatte daraufdrücken, so dass das Silikon an allen
Rändern herauskommt. Dieses abwischen. Mundstück bis morgen liegen lassen.

====

Dieses ist jetzt eine Makrolon-Bissplatte. Sie hält Monate. Es dauert
ungeheuer lange, bis sie durchgenagt ist.


In Diskussionen sind jetzt folgende Fragen aufgeworfen worden:

1. Wenn das so eine Gute Idee wäre, dann hätten andere das doch schon längst
getan.

2. Hast du nicht Angst, dass giftige Gase entstehen, während die Bissplatten
im Ofen sind?

3. Meinst du, dass es gesund ist, immer auf Silikon und Makrolon zu beißen?
(Wir gehen davon aus, dass selbstklebende Gummiplatten, die bröckeln, auf
jedem Fall sehr gesund sind).

4. Ist es nicht akustisch ungünstig, wenn die Zähne so hart mit dem
Mundstück verbunden sind anstatt wie normal durch Gummi abgefedert zu sein?
(Wir gehen davon aus, dass das was man kennt und was üblich ist, immer gut
ist, und alles Neue immer schlecht ist. Abgesehen davon singt dieses
Mundstück durchaus bis ins Gehirn. Das macht aber nichts).

und so weiter und so weiter


Ich komme mit der Entwicklung nicht weiter und habe selber keine weiteren
Kommentare, finde aber die Zeit reif, mal die Angelegenheit in dieser Runde
zu presentieren, vielleicht haben wir hier Ingenieure, Plastikfacharbeiter
oder Ärzte oder sonst jemanden, der dazu Bemerkungen hat. Vielleicht gibt
es besseres Material, schlauere Verarbeitungsmethoden, besseren Kleber und
so. Vielleicht kann man sie sogar irgendwo fertig kaufen?

S.
Martin Froschauer
2005-05-05 13:24:17 UTC
Permalink
Post by Suzanne Dupont
Ich habe sehr scharfe Zähne und beiße sie in wenigen Tagen durch.
kommst du aus Rumaenien und steigst nachts aus dem Sarg *vbg*

SCNR

bye Maddin
Margit Suess
2005-05-05 13:30:23 UTC
Permalink
"Suzanne Dupont" <***@smart.ms> schrieb

[interessante Herstellungsweise alternativer Bissplatten]

YMMD,
kann das mal jemand bitte in de.alt.netdigest einreichen

Margit, mit immer noch schmunzelnden Grüßen (ich bin mir durchaus
bewusst, dass deine Anfrage ernsthaft ist, was man ja schon an deiner
ausgefeilten Versuchsanordnung erkennt, oder sollte es eher "ausgesägt"
heißen? *g*)
Peter Berlau
2005-05-05 13:36:18 UTC
Permalink
Suzanne Dupont wrote:

...
[Biß-Platte für sehr scharfe Zähne]

Wenn du was ganz haltbares suchst gehe zum nächsten
Zahntechniker-Labor und lass Dir eine Bißplatte auf
das Mundstück modellieren.
Ist nicht so teuer und hält "ewig"...

Allerdings würde ich in deinem Fall sicherheitshalber noch einmal
beim Zahntechniker nachfragen ob das ganze auch erneubar und
evtl. auch rückgängig zu machen ist...

hth

Keep Swinging
Peter
--
http://www.peterberlau.de
Suzanne Dupont
2005-05-06 15:02:48 UTC
Permalink
Post by Peter Berlau
Wenn du was ganz haltbares suchst gehe zum nächsten
Zahntechniker-Labor und lass Dir eine Bißplatte auf
das Mundstück modellieren.
Ist nicht so teuer und hält "ewig"...
Ist das spekulativ oder aus Erfahrung? Ich habe nicht immer die Zähne die
gleiche Stelle auf der Bissplatte. Subtones sind ein bisschen weiter vorne.
Letztlich haben wir in der Wohnung kurz alle Stücke durchgespielt vor dem
Auftritt. Eine normale Wohnung in einem Miethaus mit mehreren Etagen. Da
muss man leise sein. Das war Gitarre, Pandeiro und Saxofon. Sie hat auch
gefragt: kannst du denn so leise spielen? Ich habe leise gespielt. Die Töne
sind dann nicht so schön, aber wir wollten ja auch nur die Einsätze und den
Ablauf proben, nicht die Schönheit der Töne.

Ich möchte nicht gerne etwas modelliert haben was auf dem Mundstück fest
sitzt. Und die Zähne sollten noch leicht bewegt werden können.

S.
Peter Berlau
2005-05-07 13:04:26 UTC
Permalink
Suzanne Dupont wrote:

[Bißplatte vom Zahntechniker]
Post by Suzanne Dupont
Ich möchte nicht gerne etwas modelliert haben was auf dem Mundstück fest
sitzt. Und die Zähne sollten noch leicht bewegt werden können.
Mir ist vor längerer Zeit mal die einbebaute Bißplatte eines
Metall-Mundstückes abgefallen, warum auch immer...
Ein bfreundeter Zahntechniker hat diese durch eine durchsichtige
selbstmodellierte Bißplatte ersetzt. Die Bißplatte war extrem
hart und von der Oberfläche äußerst glatt. Ich bin damit sehr gut
klar gekommen, weil ich die Zähne noch sehr gut bewegen konnte,
allerdings setze ich die Zähne nur äußerst locker auf, so das bei
mir normalle dünne Bißplättchen schon Monate halten, ich erneuere
die Bißplättchen eher aus hygienischen Gründen...

Wenn Du die Platte auf ein Selmer C** Kautschuk
modellieren läßt frage bitte auf jeden Fall nach, ob die
Bißplatte gegebenenfalls erneuerbar ist, oder ob es leicht ist,
Bißspuren wieder *perfekt* auszuglätten.

Und noch, bezug auf andere Mail, ich finde Deine Anfrage völlig
legitim und Du bist hier sicher gut aufgehoben un bekommst
möglicherweise auch Antworten die bei der Lösung Deines Problems
helfen könnten.
An den Zähnen rumschleifen lassen würde ich persönlich nicht
Hubert Barth
2005-05-05 16:56:41 UTC
Permalink
Post by Suzanne Dupont
Ich habe sehr scharfe Zähne und beiße sie in wenigen Tagen durch. Erste
Versuche, Plastik auf dem Mundstück zu kleben waren nicht erfolgreich.
Hast Du schon mal mit Deinem Zahnarzt über das Problem gesprochen?
Eine vorsichtige Entgratung der oberen Schneidezähne könnte das
Problem für immer lösen.
Ein anderer Ansatz wäre es den Bißdruck beim Spielen zu reduzieren,
ich habe den Verdacht daß Du zu stark beißt und dein Ansatz nicht
locker genug ist.
Post by Suzanne Dupont
Dieses ist jetzt eine Makrolon-Bissplatte. Sie hält Monate. Es dauert
ungeheuer lange, bis sie durchgenagt ist.
Ich benutze die klaren dünnen Pads von Charles Bay oder Yamaha. Die
halten bei mir ein paar Wochen, bei den Nebeninstrumenten Monate.
Zuletzt kostete das 4er Pack um die 5,-.
Post by Suzanne Dupont
1. Wenn das so eine Gute Idee wäre, dann hätten andere das doch schon längst
getan.
Es gibt nur wenig Leute die das Problem haben -> zu kleiner Markt.
Post by Suzanne Dupont
2. Hast du nicht Angst, dass giftige Gase entstehen, während die Bissplatten
im Ofen sind?
Naja, wer steckt dabei schon den Kopf in den Ofen ;-)
Post by Suzanne Dupont
3. Meinst du, dass es gesund ist, immer auf Silikon und Makrolon zu beißen?
Ich gehe davon aus daß die Pads von Yamaha und Bay aus gesundheitlich
unbedenklichen Materialien bestehen, das ist bei deiner DIY Lösung
nicht garantiert.
Andererseits müßte man auch die Materialien der Mundstücke
hinterfragen und sich bescheinigen lassen daß die Hölzer der Blätter
pestizidfrei sind. Ich halte das für überängstlich.
Post by Suzanne Dupont
(Wir gehen davon aus, dass selbstklebende Gummiplatten, die bröckeln, auf
jedem Fall sehr gesund sind).
Auf den Schwachsinn gehe ich hier nicht ein.
Post by Suzanne Dupont
4. Ist es nicht akustisch ungünstig, wenn die Zähne so hart mit dem
Mundstück verbunden sind anstatt wie normal durch Gummi abgefedert zu sein?
Normal wäre ein Mundstück ohne Pad zu spielen, das ist dann auch
akustisch der Normalfall.
Pads werden aus den unterschiedlichsten Gründen benutzt:
1. Dampfung der Vibrationen (manche Leute kriegen sonst Kopfschmerzen)
2. Besserer Halt (mein Hauptgrund)
3. Schutz des Mundstücks (bei wertvollen Kautschukmundstücken auch
nicht unwichtig)
Post by Suzanne Dupont
(Wir gehen davon aus, dass das was man kennt und was üblich ist, immer gut
ist, und alles Neue immer schlecht ist. Abgesehen davon singt dieses
Mundstück durchaus bis ins Gehirn. Das macht aber nichts).
Du hast aber komische Freunde ;-)
Post by Suzanne Dupont
Ich komme mit der Entwicklung nicht weiter und habe selber keine weiteren
Kommentare, finde aber die Zeit reif, mal die Angelegenheit in dieser Runde
zu presentieren, vielleicht haben wir hier Ingenieure, Plastikfacharbeiter
oder Ärzte oder sonst jemanden, der dazu Bemerkungen hat. Vielleicht gibt
es besseres Material, schlauere Verarbeitungsmethoden, besseren Kleber und
so. Vielleicht kann man sie sogar irgendwo fertig kaufen?
Wie oben gesagt, red mal mit Deinem Zahnarzt. Was
gesundheitsverträgliche Materialien angeht, kann dir jedes
Zahntechnikerlabor weiterhelfen.

Gruß
--
Hubert Barth
http://www.bigbands.de
Suzanne Dupont
2005-05-06 14:56:34 UTC
Permalink
Post by Hubert Barth
Post by Suzanne Dupont
Ich habe sehr scharfe Zähne und beiße sie in wenigen Tagen durch. Erste
Versuche, Plastik auf dem Mundstück zu kleben waren nicht erfolgreich.
Hast Du schon mal mit Deinem Zahnarzt über das Problem gesprochen?
Eine vorsichtige Entgratung der oberen Schneidezähne könnte das
Problem für immer lösen.
Dies ist zwar off topic, aber dennoch: Zähne bestehen anscheinend aus einer
inneren weicheren Substanz und darum eine harte Schale. Bei meiner
Zahnstellung und meinem hohen Alter ist die hintere harte Schale der
Schneidezähne teilweise weg (Verschleiß) , und auch ein Teil des weichen
Materials in der Mitte. Zurück geblieben ist also das was man vor vorne
sieht, sieht aus wie ganz normale Vorderzähne, guckt man von hinten, sieht
man dass es nur Fassade ist. Der untere Rand, der also nur aus Vorderwand
besteht, ist dadurch sehr scharf geworden.

Ja. Ich habe in der Tat mit meinem Zahnarzt darüber gesprochen. Er sagte,
dass die Substanzverlust beim Feilen in diesem Fall nicht klein sein würde.
Das ist auch der Grund, warum ich jetzt auf eigene Faust andere Wege
gesucht habe. Allerdings schlug er eine andere Lösung vor. Falls das
jemanden interessiert. Er meinte, man könnte eine kleine Schiene
anfertigen, die von unten auf die Vorderzähne geklipst wird. Nach dem
Spielen kann ich diese Schiene wieder abnehmen. Ich habe mich nicht richtig
dafür entscheiden können.
Post by Hubert Barth
Ein anderer Ansatz wäre es den Bißdruck beim Spielen zu reduzieren,
ich habe den Verdacht daß Du zu stark beißt und dein Ansatz nicht
locker genug ist.
Dieses ist auch die Meinung aller anderer die ich gefragt habe. Zunächst
muss man immer pauschal unterstellen, dass wenn die Leute Probleme haben,
dann sind sie selber Schuld. So ist es auch beim Arzt: findet er nichts,
muss es psychosomatisch sein (soll heißen: der Patient ist selber Schuld).

Das ist nicht böse gemeint und ist auch nicht gegen dich gerichtet. Es ist
aber die normale Art zu reagieren.

Was den Ansatz angeht, richtet der sich nach dem verwendeten Blatt und dem
verwendeten Mundstück. Der Druck ist bei einigen Kombinationen höher als
bei anderen. Ich kann das Saxofon spielen mit einem Selmer S80 C** alle
Töne von unten bis oben, mit einem Rico Royal 2 Blatt. Dafür benötigt man
keinen Ansatz überhaupt. Jeder Idiot der in diese Kombination reinpustet,
kriegt Töne aus. Spielen tue ich allerdings mit der Öffnung G, immer noch
mit Rico Royal 2, und für diese Kombination ist ein etwas genauerer Ansatz
gefragt, insbesondere bei klassischen Stücken, bei den unteren Tönen, wo es
nicht blubbern darf usw. Dass der Druck aber zu hart sein sollte, kann ich
mir nicht vorstellen. Wie es ist mit einem hohen Druck habe ich erlebt bei
ausgeliehenen Mundstücken wo ich ein für das Mundstück zu hartes Blatt
hatte. Wenn nach einer halben Stunde die Unterlippe weh tut (weil man
"beißt"), dann war es zu viel. Allerdings hört man es, wenn einer "beißt".
Gute Orchesterdirigenten hören es mit dem Rücken zu. "Du beißt" sagt er
dann. Man muss einfach den richtigen Ansatz haben, sonst kommen die Töne
nicht richtig. Da das Mundstück sowohl von oben als von unten erfasst wird,
ist der Druck der Zähne identisch mit dem Druck der Unterlippe.

====

Ich habe mit mir gerungen, ob ich den ursprünglichen Beitrag schreiben
sollte oder nicht. Eigentlich geht so etwas nicht. Ich hätte das wissen
müssen. Man muss solche Sachen still und heimlich machen, und man sollte
nicht darüber reden.

Ich glaube, das ist am Ende der Diskussion was man daraus lernen kann. So
gesehen war die ja dann doch lehrreich.

S.
Hubert Barth
2005-05-06 15:53:47 UTC
Permalink
Post by Suzanne Dupont
Dieses ist auch die Meinung aller anderer die ich gefragt habe. Zunächst
muss man immer pauschal unterstellen, dass wenn die Leute Probleme haben,
dann sind sie selber Schuld. So ist es auch beim Arzt: findet er nichts,
muss es psychosomatisch sein (soll heißen: der Patient ist selber Schuld).
Das ist nicht böse gemeint und ist auch nicht gegen dich gerichtet. Es ist
aber die normale Art zu reagieren.
Ich habe damit kein Problem.

Wenn man versucht per Ferndiagnose zu helfen, nimmt man halt die
Informationen die man bekommt, und nimmt das wahrscheinlichste an.

Beim derzeitigen Stand der Dinge weiß ich leider keinen Rat der Dir
weiterhelfen würde
Die Schienenlösung von Deinem Zahnarzt erscheint mir noch am
aussichtsreichsten..

Gruß
--
Hubert Barth
http://www.bigbands.de
Erhard Schwenk
2005-05-07 13:22:02 UTC
Permalink
Post by Suzanne Dupont
Post by Hubert Barth
Post by Suzanne Dupont
Ich habe sehr scharfe Zähne und beiße sie in wenigen Tagen durch. Erste
Versuche, Plastik auf dem Mundstück zu kleben waren nicht erfolgreich.
Hast Du schon mal mit Deinem Zahnarzt über das Problem gesprochen?
Eine vorsichtige Entgratung der oberen Schneidezähne könnte das
Problem für immer lösen.
Dies ist zwar off topic, aber dennoch: Zähne bestehen anscheinend aus einer
inneren weicheren Substanz und darum eine harte Schale. Bei meiner
Zahnstellung und meinem hohen Alter ist die hintere harte Schale der
Schneidezähne teilweise weg (Verschleiß) , und auch ein Teil des weichen
Materials in der Mitte. Zurück geblieben ist also das was man vor vorne
sieht, sieht aus wie ganz normale Vorderzähne, guckt man von hinten, sieht
man dass es nur Fassade ist. Der untere Rand, der also nur aus Vorderwand
besteht, ist dadurch sehr scharf geworden.
Hmm das hört sich aber sehr danach an als ob da bald Kronen fällig würden.
Post by Suzanne Dupont
Ja. Ich habe in der Tat mit meinem Zahnarzt darüber gesprochen. Er sagte,
dass die Substanzverlust beim Feilen in diesem Fall nicht klein sein würde.
Das ist auch der Grund, warum ich jetzt auf eigene Faust andere Wege
gesucht habe.
Abschleifen wäre IMHO nur begrenzt sinnvoll, weil man damit den Zahn
noch weiter schwächt.
Post by Suzanne Dupont
Allerdings schlug er eine andere Lösung vor. Falls das
jemanden interessiert. Er meinte, man könnte eine kleine Schiene
anfertigen, die von unten auf die Vorderzähne geklipst wird. Nach dem
Spielen kann ich diese Schiene wieder abnehmen. Ich habe mich nicht richtig
dafür entscheiden können.
Hört sich für mich nach der vernünftigsten Lösung an, solche individuell
angepaßten Schienen aus Klarsicht-Kunststoff verordnet man auch
Zähneknirschern, um den Abrieb zu verringern. Sie sind soweit ich weiß
zwar nicht ganz billig, aber recht robust und einfach zu handhaben wie
zu reinigen. In Kombination mit einer normalen Gummi-Bißplatte sollte
das Dein Problem IMHO lösen, ohne daß Du beim Spielen viel davon merken
wirst.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
k-itx webhosting - http://webhosting.k-itx.net/
Volker Gringmuth
2005-05-05 20:48:55 UTC
Permalink
Post by Suzanne Dupont
Wie ich von Freunden und Bekannten höre ist eins der besten
Werkstoffe, das je hergestellt wurde, Makrolon.
Wie gut oder gar "best" ein Werkstoff ist, hängt immer vom
Einsatzgebiet ab :)
Post by Suzanne Dupont
Die thermoplastischen Eigenschaften sind aber nicht so günstig wie
Akrylat oder Carbonat.
JFTR: "Makrolon" ist ein Handelsname. Drin ist Polycarbonat.


vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie..."
(Prof. Schießle, FH Aalen)
Suzanne Dupont
2005-05-06 14:32:02 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Suzanne Dupont
Die thermoplastischen Eigenschaften sind aber nicht so günstig wie
Akrylat oder Carbonat.
JFTR: "Makrolon" ist ein Handelsname. Drin ist Polycarbonat.
Ja. Ich habe es falsch geschrieben. Ich weiß jetzt, was ich schreiben
wollte, es sollte heißen "Polyacryl oder Polystyrol". Gemeint waren
handelsübliche Bastelstoffe.

S.
Ricci Ebert
2005-05-06 16:42:50 UTC
Permalink
Tach.
Suzanne Dupont <***@smart.ms> wrote:
Abgesehen davon, dass ich die Idee von Dir für durchaus beachtlich halte
Post by Suzanne Dupont
6. Einen Tropfen "Praktisch Fugendichtung Silikon" aus der Tube auf das
Mundstück tun. Bissplatte daraufdrücken, so dass das Silikon an allen
Rändern herauskommt. Dieses abwischen. Mundstück bis morgen liegen lassen.
Da würde ich mir an Deiner Stelle evtl. Gedanken machen, ob dieser
Kleber nicht durch was anders ersetzt werden kann, da er u.U. ziemlich
allergen ist...
Ich weiß aber auch keine Alternative.

RicciE
Suzanne Dupont
2005-05-06 17:34:12 UTC
Permalink
Post by Ricci Ebert
Da würde ich mir an Deiner Stelle evtl. Gedanken machen, ob dieser
Kleber nicht durch was anders ersetzt werden kann, da er u.U. ziemlich
allergen ist...
Ich weiß aber auch keine Alternative.
RicciE
Aha!

Die ersten Versuche liegen über einem Jahr zurück. Ich habe auch
doppelseitiges Klebeband versucht. Mal hält es, mal hält es nicht. Ich
kenne zufällig einen Kaufmann, der Importeur ist von französischen
Klettbändern und Klebedingern. Auch er hat mir einpaar Muster von
Doppelklebedingern gegeben. Die kleben wirklich wahnsinnig gut. Die sind
allerdings sehr dick. Erst hat man also unten ein hohes Klebeding, dann
obendrauf die recht dicke Bissplatte. Wenn man dazu rechnet, dass die Zähne
nicht wie beim Gummi einsinken, dann ist der Mund im Vergleich mit dem
Naturzustand (also entweder keine Bissplatte, oder eine dünne
Gummibissplatte in die die Zähne einsinken können) ziemlich weit offen. Das
ist eine etwas unnatürliche Spielhaltung.

Eine weitere Alternative wären Tesa Power-Strips. Diese lassen sich wieder
lösen. Das ist das Schöne bei dem Silikon. Man zieht einfach das Ding ab,
schabt den Rest der Silikone weg und schon kann man eine neue darauf
kleben.

Beim Auswahl des Klebers hat man zu beachten, dass die einzigen Kräfte, die
auf die zwei Materialien einwirken, Verschiebekräfte sind. Es gibt keine
Kraft, die versucht, die Platte abzuheben. Es gibt nur Kräfte, die nach
Verschiebung streben. (Es gibt natürlich auch Druckkräfte, diese streben
aber nicht, die Verbindung unstabil zu machen). Daher habe ich auch daran
gedacht, dass ich mal im Fernsehen gesehen habe, dass es ein besonderer
Kleber ist, der in Post-It Blöcken verwendet wird. Der klebt so schwach,
dass man wie wir wissen, diese Klebezettel abreißen und wieder dranmachen
können das eine Mal nach dem anderen. Etwas Ähnliches benutzt man in der
Medizin bei selbsthaftenden Verbänden, die wohl an sich selber haften,
nicht aber auf die Haut. Ich weiß nicht wie dieser Klebstoff heißt. Ich
habe Leute gefragt, aber sie wissen es nicht.

Das Problem soll wohl sein, dass ein derartiger Kleber nur dann seine guten
Eigenschaften entfalten kann, wenn die zwei Flächen *absolut kongruent*
sind. Das ist bei der beschriebenen Herstellungsmethode (Ofen, Handschuhe
usw) natürlich undenkbar. Ein bisschen schief werden sie immer. Silikone
haftet auf sowohl Plastik- ("Kautschuk"-), Glas- und Metallmundstücken und
füllt große Defekte elastisch aus, es hält sowohl Verschiebe- als auch
Zugkräfte aus. Beim Berg-Larsen-Mundstück kann man das schwarze Ding
rausnehmen und ein Stück Makrolon einfügen an seiner Stelle, dann ist der
Bissabstand (Mundöffnungswinkel) wie im Naturzustand. Auf den meisten
anderen Mundstücken wird der Bissschutz auf eine konvexe Fläche befestigt
was natürlich sehr ungünstig ist.

Die einzige Lösung, wenn man mit einem "schwachen Kleber" arbeiten will, ist
anstatt von Makrolon, einen flexiblen Werkstoff zu benutzen, ein
Fasergewebe zum Beispiel, sagen wir mal von der Art wie Kunstleder, oder
ein Schaumstoff in der Art wie Moosgummi. Hier gibt es sicher eine große
Auswahl an Kunststoffen, die ich alle nicht kenne, die mit "schwachem
Kleber" befestigt werden könnten. Ich weiß auch, dass man solche Werkstoffe
nach bestimmten Kriterien standardisiert hat, wie etwa Schmelztemperatur,
Erweiterungskoeffizient, Elastizitätsmodul und so weiter. Man sucht also
einen Werkstoff, der (1) flexibel ist (2) abrieb-, biss- und nagefest ist
(3) gerne leicht elastisch sein darf, und (4) nicht allzu giftig ist beim
dauerhaften Nuckeln darauf. Wenn jemand Ahnung von Kunststoffen hat, dann
kann er sich jetzt austoben. Deutschland ist doch der Geburtsort aller
synthetischen Stoffe.

Sagen wir direkt: Versuche mit kaputtgeschnittenen Spüli-Flaschen und
dergleichen sind gemacht, und nicht so gut gegangen.

Wie man sieht, ich habe bereits mit einigen Leuten gesprochen, die zwar auch
alle meinten, dass dies doch nichts ist womit so eine wie ich ihren Kopf
zerbrechen sollte, aber dennoch, wenn man die theoretischen
Rahmenbedingungen aufzeichnet, am Ende doch einen gewissen Reiz der
Thematik empfunden haben (leider ohne dass es dadurch zu einer Lösung kam).

S.
Carsten Peters
2005-05-12 01:40:37 UTC
Permalink
Hi,

eine Idee dazu:
eine Negativform von der Bißplatte erstellen (vielleicht das Mundstück mit
Frischhaltefolie überziehen und mit Gips einen Abdruck machen). Dort dann
eine dickere Alu-Folie hineinlegen und das ganze dann mit einem
Zweikomponentenklebstoff einstreichen.

Der Gedanke ist der, daß meines Wissens Zweikomponentenklebstoffe in die
Gruppe der Duroplaste gehören und deswegen im ausgehärteten Zustand zwar
nicht mehr verformbar (auch nicht durch Erhitzen), aber dafür auch härter
als z.B. Polycarbonat (Thermoplast) sind. Allerdings enthalten sie auch
Bestandteile, die nicht gerade gesundheitsfördernd sind, und deswegen die
Alufolie. Der Kunststoff würde dann (hoffentlich) ein Eindrücken der Folie
verhindern.

Ob die Idee wirklich realisierbar ist, hängt bestimmt stark mit dem
Gesundheitsrisiko zusammen. Vielleicht kann der Hersteller was zu sagen.
Hier mal ein Link zu Pattex:
http://www.pattex.de/pattex/technische_beratung/index.htm

Auf jeden Fall noch viel Erfolg bei der Suche und der Umsetzung.
Carsten
Ansgar Strickerschmidt
2005-05-12 08:34:24 UTC
Permalink
Post by Carsten Peters
Der Gedanke ist der, daß meines Wissens Zweikomponentenklebstoffe in die
Gruppe der Duroplaste gehören und deswegen im ausgehärteten Zustand zwar
nicht mehr verformbar (auch nicht durch Erhitzen), aber dafür auch härter
als z.B. Polycarbonat (Thermoplast) sind. Allerdings enthalten sie auch
Bestandteile, die nicht gerade gesundheitsfördernd sind, und deswegen die
Alufolie. Der Kunststoff würde dann (hoffentlich) ein Eindrücken der Folie
verhindern.
1. Wenn Du Plomben hast, dann kitzelts immer so schön im Mund beim Spielen
2. Aluminium im gelösten Zustand als Alzheimer-Auslöser ist auch nicht so
der Hit...

Dann doch lieber das Plastik/ausgehärteter Kleber.

Ansgar
--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the given addres may or may not reach me - valid return address
will be given when required!
Marc Neininger
2005-05-07 06:02:20 UTC
Permalink
N'Morgen Ricci,
hi NG,
Post by Ricci Ebert
Da würde ich mir an Deiner Stelle evtl. Gedanken machen, ob dieser
Kleber nicht durch was anders ersetzt werden kann, da er u.U. ziemlich
allergen ist...
Ich weiß aber auch keine Alternative.
Frag doch sowas mal bei de.rec.heimwerken nach. IMHO ist da ein Chemiker
unterwegs, der Dir in Sachen Klebstoff gut weiterhelfen kann.
Post by Ricci Ebert
RicciE
Verregnete Gruesse

Marc
Hubert Barth
2005-05-07 08:58:42 UTC
Permalink
Post by Marc Neininger
Post by Ricci Ebert
Da würde ich mir an Deiner Stelle evtl. Gedanken machen, ob dieser
Kleber nicht durch was anders ersetzt werden kann, da er u.U. ziemlich
allergen ist...
Ich weiß aber auch keine Alternative.
Frag doch sowas mal bei de.rec.heimwerken nach. IMHO ist da ein Chemiker
unterwegs, der Dir in Sachen Klebstoff gut weiterhelfen kann.
Ich kann da nur noch mal auf die Gilde der Zahntechniker verweisen.
Die haben medizinische Kleber.

Gruß
--
Hubert
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